Qualitativ hochwertiger Safran aus der Schweiz

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Safran wächst fast überall. Trotzdem dominiert ein Land die weltweite Produktion: Iran baut aktuell rund 400 Tonnen des kostbaren Gewürzes an, was rund 90 Prozent der weltweiten Menge ausmacht. Das Hauptanbaugebiet befindet sich in den drei nordöstlichen Provinzen Nord- und Süd-Chorasan sowie Razavi-Chorasan. Nach dem Iran ist Afghanistan mit etwa 20 Tonnen der zweitgrösste Produzent. Bedeutende Kulturen befinden sich auch in Indien (Kaschmir), Marokko, der Türkei, Griechenland, Spanien oder Italien.

In der Schweiz wird Safran seit dem 14. Jahrhundert kultiviert. Damals gelangten die Knollen durch Händler oder Söldner ins Wallis und wurden unter anderem auf den Äckern von Mund angepflanzt. Historische Quellen belegen, dass das wertvolle Gewürz im Mittelalter in der ganzen Schweiz angebaut worden ist. Vor allem in Basel gab es grosse Anbauflächen. Was das kleine Walliser Dorf aber einzigartig macht: In allen anderen Gegenden ging die Safrankultivierung mit der kleinen Eiszeit ab dem 15. Jahrhundert stark zurück und verschwand dann vollständig. In Mund sind die Kulturen aber bis heute durchgehend erhalten geblieben. Das hat unter anderem mit den günstigen klimatischen Bedingungen des Kantons Wallis zu tun. Dank des südlichen Einflusses gedieh der Safrankrokus selbst in dem ab dem 15. Jahrhundert herrschenden kühleren Klima.

Ab 2006 entstanden in der Deutschschweiz die ersten grösseren Safrankulturen. Aktuell gibt es etwa 60 Produzenten, die jeweils 100 bis wenige Tausend Quadratmeter Land bewirtschaften. Die mit Safran bebaute Fläche in der Schweiz beträgt etwa drei Hektar. Daraus resultiert ein jährlicher Ertrag von acht bis zehn Kilogramm Safran. Ein Großteil der Safranproduzenten stammt aus dem Kanton Graubünden.

Grundsätzlich gedeiht Safran in jedem gemässigten Klima. Die Knollen vertragen jedoch keine Staunässe und benötigt für die Blüte einen milden Herbst. Obwohl der Iran das weltweit grösste Anbaugebiet ist, kann der Safran aus der Schweiz qualitativ mit dem iranischen mithalten. Einziger Unterschied: Der einheimische Safran ist aufgrund der höheren Produktionskosten teurer. Dafür ist er in der Regel pestizidfrei und naturnah angebaut und man kann bei Fragen jederzeit mit dem Schweizer Produzenten in Kontakt treten.

Ein Safranfeld in den frühen Morgenstunden im Kanton Graubünden.